Öl und Gas
Pferdekopfpumpe im Erdölförderfeld Herbertshausen
im bayerischen Molassebecken nördlich von München.
Pferdekopfpumpe im Erdölförderfeld Herbertshausen
im bayerischen Molassebecken nördlich von München.
im bayerischen Molassebecken nördlich von München.
In den Molassebecken nördlich und südlich des Alpenbogens konnten in unterschiedlichen Schichten der Beckenfüllung und an seiner Basis Öl- und Gas-Vorkommen nachgewiesen werden. Diese Kohlenwasserstoff-Vorkommen entstanden aus ehemaligen Meeresablagerungen, die wegen des damals warmen Klimas reich an Mikroorganismen waren. Bei der Auffaltung der Alpen gelangten mit den Ablagerungen des Molassemeeres auch diese organischen Sedimente unter die Gesteinsmassen des sich auftürmenden Gebirges. Hoher Druck und Temperaturen von 70° bis 270° C führten zur Bildung von Erdöl. Bei noch größerer Überlagerung und damit höherer Temperatur zersetzte sich das Öl zu (thermogenetischem) Gas. Die Kohlenwasserstoffe breiteten sich in porösen Gesteinsschichten, z.B. Sandsteinen, nordwärts aus und sammelten sich in sog. Fallenstrukturen, meist an Verwerfungen.
Erdöl und Erdölgas des tieferen nördlichen Molassebeckens entstanden vor etwa 35 Millionen Jahren unter den nach Norden vorrückenden Alpen. Die Kohlenwasserstoffe der höheren Vorkommen der ostbayerischen und österreichischen Molasse bildeten sich vor etwa 20 Millionen Jahren im den jungen Alpen vor gelagerten Meeresbecken, das sukzessive von Sedimenten aufgefüllt wurde, die aus dem aufsteigenden Gebirge eingeschwemmt wurden. Aus den eingeschlossenen organischen Ablagerungen konnte sich wegen des zu geringen Drucks kein Erdöl bilden. Durch bakterielle Zersetzung entstand jedoch (biogenetisches) Erdgas.
Die Vorkommen des nördlichen Molassebeckens waren teilweise so bedeutend, dass es ab Mitte der 1950er Jahre zu einer verstärkten Ausbeutung der Lagerstätten kam. Im baden-württembergischen Teil des Molassebeckens wurde die Förderung im Jahre 1997 eingestellt, im bayerischen und österreichischen Teil wird hingegen noch heute Öl und Gas gefördert. Die gesamte Erdölgewinnung im bayerischen Molassebecken belief sich von 1956 bis 2000 auf ca. 6,9 Mio t. 2011 waren jedoch nur noch drei Erdöllagerstätten sowie eine Erdgaslagerstätte in Förderung, die ca. 32.000 t Erdöl und ca. 7,5 Mio. m3 Erdgas lieferten. Im Jahr 2012 wurde eine weitere Erdgaslagerstätte in Förderung genommen.
In den Gewinnungsfeldern des österreichischen Molassebeckens werden dagegen noch aus 40 Ölsonden rund 100.000 Tonnen Erdöl pro Jahr gefördert, die 125 Gassonden liefern jährlich rund 235 Mio. m3 Erdgas (2010).
In der Schweiz wurden zwischen 1985 und 1994 an nur einem einzigen Standort rund 75 Mio. m3 Erdgas gefördert.
Nach Jahrzehnten intensiver Erkundung mit mehr als 180 aufgefundenen Lagerstätten galt das Molassebecken hinsichtlich seiner Kohlenwasserstoff-Potenziale Ende des 20. Jahrhunderts als weitgehend entwickelt viele Öl- und Gas-Vorkommen waren wirtschaftlich erschöpft, neue große Kohlewasserstoff-Funde nicht mehr zu erwarten. Der technische Fortschritt und verbesserte geologische Modelle auf der Grundlage neuer Seismikinterpretationen haben jedoch in den letzten Jahren neue Perspektiven eröffnet und die Erfolgsaussichten weiterer Explorationen erhöht. Insbesondere das westliche und mittlere Molassebecken ist derzeit Gegenstand von Vorratsabschätzungen und Machbarkeitsstudien zur Erschließung von Öl- und Gasreserven in verschiedenen Zielhorizonten der Molasse-Sedimente wie auch in den Schichten unterhalb der Beckenfüllung.
GeoMol trägt dazu bei, die Öl- und Gas-Potenziale im Kontext mit den anderen, teilweise konkurrierenden Geopotenzialen zu betrachten und gegen mögliche geogene Risiken abzuwägen.
Erdöl und Erdölgas des tieferen nördlichen Molassebeckens entstanden vor etwa 35 Millionen Jahren unter den nach Norden vorrückenden Alpen. Die Kohlenwasserstoffe der höheren Vorkommen der ostbayerischen und österreichischen Molasse bildeten sich vor etwa 20 Millionen Jahren im den jungen Alpen vor gelagerten Meeresbecken, das sukzessive von Sedimenten aufgefüllt wurde, die aus dem aufsteigenden Gebirge eingeschwemmt wurden. Aus den eingeschlossenen organischen Ablagerungen konnte sich wegen des zu geringen Drucks kein Erdöl bilden. Durch bakterielle Zersetzung entstand jedoch (biogenetisches) Erdgas.
Die Vorkommen des nördlichen Molassebeckens waren teilweise so bedeutend, dass es ab Mitte der 1950er Jahre zu einer verstärkten Ausbeutung der Lagerstätten kam. Im baden-württembergischen Teil des Molassebeckens wurde die Förderung im Jahre 1997 eingestellt, im bayerischen und österreichischen Teil wird hingegen noch heute Öl und Gas gefördert. Die gesamte Erdölgewinnung im bayerischen Molassebecken belief sich von 1956 bis 2000 auf ca. 6,9 Mio t. 2011 waren jedoch nur noch drei Erdöllagerstätten sowie eine Erdgaslagerstätte in Förderung, die ca. 32.000 t Erdöl und ca. 7,5 Mio. m3 Erdgas lieferten. Im Jahr 2012 wurde eine weitere Erdgaslagerstätte in Förderung genommen.
In den Gewinnungsfeldern des österreichischen Molassebeckens werden dagegen noch aus 40 Ölsonden rund 100.000 Tonnen Erdöl pro Jahr gefördert, die 125 Gassonden liefern jährlich rund 235 Mio. m3 Erdgas (2010).
In der Schweiz wurden zwischen 1985 und 1994 an nur einem einzigen Standort rund 75 Mio. m3 Erdgas gefördert.
Nach Jahrzehnten intensiver Erkundung mit mehr als 180 aufgefundenen Lagerstätten galt das Molassebecken hinsichtlich seiner Kohlenwasserstoff-Potenziale Ende des 20. Jahrhunderts als weitgehend entwickelt viele Öl- und Gas-Vorkommen waren wirtschaftlich erschöpft, neue große Kohlewasserstoff-Funde nicht mehr zu erwarten. Der technische Fortschritt und verbesserte geologische Modelle auf der Grundlage neuer Seismikinterpretationen haben jedoch in den letzten Jahren neue Perspektiven eröffnet und die Erfolgsaussichten weiterer Explorationen erhöht. Insbesondere das westliche und mittlere Molassebecken ist derzeit Gegenstand von Vorratsabschätzungen und Machbarkeitsstudien zur Erschließung von Öl- und Gasreserven in verschiedenen Zielhorizonten der Molasse-Sedimente wie auch in den Schichten unterhalb der Beckenfüllung.
GeoMol trägt dazu bei, die Öl- und Gas-Potenziale im Kontext mit den anderen, teilweise konkurrierenden Geopotenzialen zu betrachten und gegen mögliche geogene Risiken abzuwägen.