Georisiken
Darstellung des Erdbebens von Basel im Oktober Jahr 1356,
Holzschnitt aus Sebastian Münsters Cosmographia von 1550.
Dieses bislang schwerste Erdbeben in Mitteleuropa, verursacht
durch seismogenetische Strukturen im Oberrheingraben, wurde
auch in weiten Bereichen des Molassebeckens deutlich verspürt.
Darstellung des Erdbebens von Basel im Oktober Jahr 1356,
Holzschnitt aus Sebastian Münsters Cosmographia von 1550.
Dieses bislang schwerste Erdbeben in Mitteleuropa, verursacht
durch seismogenetische Strukturen im Oberrheingraben, wurde
auch in weiten Bereichen des Molassebeckens deutlich verspürt.
Holzschnitt aus Sebastian Münsters Cosmographia von 1550.
Dieses bislang schwerste Erdbeben in Mitteleuropa, verursacht
durch seismogenetische Strukturen im Oberrheingraben, wurde
auch in weiten Bereichen des Molassebeckens deutlich verspürt.
Georisiken umfassen alle Arten von Naturgefahren, die durch die geologischen Gegebenheiten bedingt sind. Allgemein bekannte Ereignisse, von denen Gefährdungen ausgehen können, sind Vulkanismus, Erdbeben, Tsunamis, Massenbewegungen (z.B. Hangrutsche), Hochwasser und Oberflächeneinbrüche (z.B. Erdfälle). Jede potenzielle Nutzung des Untergrunds muss sich mit möglichen Georisiken auseinandersetzen, unabhängig davon ob natürlichen Ursprungs oder durch menschliche Eingriffe hervorgerufen.
Das einzige wesentliche Georisiko hinsichtlich der Nutzung von Geopotenzialen im tieferen Untergrund der alpinen Vorlandbecken ist die Gefährdung durch Erdbeben. Erdbeben entstehen normalerweise in der Erdkruste in mehreren Kilometern Tiefe an Verwerfung oder Bruchstellen, verursacht durch Spannungen im Gestein als Folge tektonischer Vorgänge wie sie z.B. in den alpinen Gebirgsbildungsprozessen noch heute stattfinden. Auch wenn stärkere Erdbeben typischerweise in Tiefen entstehen, die weit außerhalb des Einflussbereichs menschlicher Aktivitäten liegen, so müssen seismische Risiken bei der Standortauswahl für die Nutzung von Geopotenzialen grundsätzlich erwogen und abgeschätzt werden.
Im nordalpinen Molassebecken ist das seismische Risiko relativ gering, Schadensbeben sind sehr selten, wobei im westlichen Teil des Beckens deutlich häufiger seismische Ereignisse auftreten als im bayerischen und österreichischen Teil. Die meisten seismischen Wahrnehmungen hier resultieren aus der Fernwirkung von Erdbeben außerhalb der Strukturen des Molassebeckens, z.B. den seismogenetischen Strukturen der alpinen Deckentektonik oder des Oberrhein Grabenbruchs. Zerstörungen durch Erdbeben in historischer Zeit sind nur für den südwestlichen Teil des nordalpinen Molassebeckens überliefert, zuletzt im Juli 1996 bei Annecy (Savoyen) mit einer Magnitude (Mw) vom 5,3. Im hier zwischen dem Alpenbogen und dem schweizerisch-französischem Jura eingeengten Molassebecken, machen sich die andauernden Bewegungen der alpinen Deckentektonik besonders bemerkbar.
Im Gegensatz dazu ist das südalpine Vorlandbecken, das Po Becken, einem erheblichen Erdbebenrisiko ausgesetzt. Aufgrund der andauernden Einengung durch die südwärts gerichteten alpinen Deckenschübe im Norden und der nordwärts gerichteten Deckentektonik des Apennin im Süden, kommt es hier immer wieder zu zerstörerischen Erdbeben, wie zuletzt bei Mirandola im Mai 2012 mit einer Magnitude (Mw) von 5,8. Unter den zerstörerischen Ereignissen in historischer Zeit stehen die Beben von Verona (1177, Mw 6,5) und Brescia (1222, Mw 6,0) im Zusammenhang mit Bewegungen an der Judikarienlinie bzw. Schio-Störung, zwei Hauptverwerfungen in den Südalpen. Die Erdbeben von Ferrara (1570, Mw 5,9), Soncino bei Cremona (1802, Mw 5,6) und Mirandola hingegen sind die Folge der apenninischen Orogenese, deren Deckenschübe bis weit unter das Po Becken hinein reichen.
Ein erheblicher Teil der Gebäudeschäden beim Mirandola-Erdbeben ist auf eine Bodenverflüssigung infolge starker Erschütterungen wasserhaltiger, sandiger Schichten durch das Erdbeben zurück zu führen. Die Bewertung des seismischen Risikos muss daher auch die Verbreitung unverfestigter, durch seismische Ereignisse veränderbarer Sedimente in flacheren Niveaus berücksichtigen. Ähnliche Prozesse können auch bei unkontrollierter Grundwasser-Entnahme stattfinden und zu Schäden durch Setzungen und schließlich zu Erdfällen führen.
Eine nachhaltige Erschließung von Geopotenzialen erfordert daher eine umfassende Bewertung von geologischen Strukturen, die seismische Ereignisse auslösen oder verstärken können zumindest in den Gebieten für die eine seismische Gefährdung nachgewiesen oder anzunehmen ist.
Die drei-dimensionale Bewertung des Untergrunds der alpinen Vorlandsenken im Zuge von GeoMol schließt daher in den am stärksten gefährdeten Gebieten auch eine Charakterisierung seismogenetischer Strukturen und erdbebenanfälliger unverfestigter Sedimente mit ein. GeoMol liefert durch seine fundierten Informationen zum strukturellen Aufbau des Untergrunds die Grundlage für eine sichere, nachhaltige Erzeugung und Untergrundspeicherung von erneuerbaren Energien und leistet damit einen Betrag zur Verbesserung der gesellschaftlichen Akzeptanz von Untergrundnutzungen.
Das einzige wesentliche Georisiko hinsichtlich der Nutzung von Geopotenzialen im tieferen Untergrund der alpinen Vorlandbecken ist die Gefährdung durch Erdbeben. Erdbeben entstehen normalerweise in der Erdkruste in mehreren Kilometern Tiefe an Verwerfung oder Bruchstellen, verursacht durch Spannungen im Gestein als Folge tektonischer Vorgänge wie sie z.B. in den alpinen Gebirgsbildungsprozessen noch heute stattfinden. Auch wenn stärkere Erdbeben typischerweise in Tiefen entstehen, die weit außerhalb des Einflussbereichs menschlicher Aktivitäten liegen, so müssen seismische Risiken bei der Standortauswahl für die Nutzung von Geopotenzialen grundsätzlich erwogen und abgeschätzt werden.
Im nordalpinen Molassebecken ist das seismische Risiko relativ gering, Schadensbeben sind sehr selten, wobei im westlichen Teil des Beckens deutlich häufiger seismische Ereignisse auftreten als im bayerischen und österreichischen Teil. Die meisten seismischen Wahrnehmungen hier resultieren aus der Fernwirkung von Erdbeben außerhalb der Strukturen des Molassebeckens, z.B. den seismogenetischen Strukturen der alpinen Deckentektonik oder des Oberrhein Grabenbruchs. Zerstörungen durch Erdbeben in historischer Zeit sind nur für den südwestlichen Teil des nordalpinen Molassebeckens überliefert, zuletzt im Juli 1996 bei Annecy (Savoyen) mit einer Magnitude (Mw) vom 5,3. Im hier zwischen dem Alpenbogen und dem schweizerisch-französischem Jura eingeengten Molassebecken, machen sich die andauernden Bewegungen der alpinen Deckentektonik besonders bemerkbar.
Im Gegensatz dazu ist das südalpine Vorlandbecken, das Po Becken, einem erheblichen Erdbebenrisiko ausgesetzt. Aufgrund der andauernden Einengung durch die südwärts gerichteten alpinen Deckenschübe im Norden und der nordwärts gerichteten Deckentektonik des Apennin im Süden, kommt es hier immer wieder zu zerstörerischen Erdbeben, wie zuletzt bei Mirandola im Mai 2012 mit einer Magnitude (Mw) von 5,8. Unter den zerstörerischen Ereignissen in historischer Zeit stehen die Beben von Verona (1177, Mw 6,5) und Brescia (1222, Mw 6,0) im Zusammenhang mit Bewegungen an der Judikarienlinie bzw. Schio-Störung, zwei Hauptverwerfungen in den Südalpen. Die Erdbeben von Ferrara (1570, Mw 5,9), Soncino bei Cremona (1802, Mw 5,6) und Mirandola hingegen sind die Folge der apenninischen Orogenese, deren Deckenschübe bis weit unter das Po Becken hinein reichen.
Ein erheblicher Teil der Gebäudeschäden beim Mirandola-Erdbeben ist auf eine Bodenverflüssigung infolge starker Erschütterungen wasserhaltiger, sandiger Schichten durch das Erdbeben zurück zu führen. Die Bewertung des seismischen Risikos muss daher auch die Verbreitung unverfestigter, durch seismische Ereignisse veränderbarer Sedimente in flacheren Niveaus berücksichtigen. Ähnliche Prozesse können auch bei unkontrollierter Grundwasser-Entnahme stattfinden und zu Schäden durch Setzungen und schließlich zu Erdfällen führen.
Eine nachhaltige Erschließung von Geopotenzialen erfordert daher eine umfassende Bewertung von geologischen Strukturen, die seismische Ereignisse auslösen oder verstärken können zumindest in den Gebieten für die eine seismische Gefährdung nachgewiesen oder anzunehmen ist.
Die drei-dimensionale Bewertung des Untergrunds der alpinen Vorlandsenken im Zuge von GeoMol schließt daher in den am stärksten gefährdeten Gebieten auch eine Charakterisierung seismogenetischer Strukturen und erdbebenanfälliger unverfestigter Sedimente mit ein. GeoMol liefert durch seine fundierten Informationen zum strukturellen Aufbau des Untergrunds die Grundlage für eine sichere, nachhaltige Erzeugung und Untergrundspeicherung von erneuerbaren Energien und leistet damit einen Betrag zur Verbesserung der gesellschaftlichen Akzeptanz von Untergrundnutzungen.